Der Neubau der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde wurde im Rahmen zahlreicher Nutzergespräch mit dem Planungsteam (Leitung: Andreas Gasser) und dem Architekten DI Robert Kriebaum für alle Gesundheitsberufsgruppen und Spezialbereiche abgehalten, so dass wir mit Sicherheit bereits jetzt sagen können, dass wir eine für die kranken Kinder und deren Familien sowie für alle Mitarbeitenden, Studierenden und Besucher moderne und attraktive Kinderklinik erhalten werden. Bevor der Spatenstich erfolgen kann, müssen 2020 erst die Kinder- und Jugendpsychiatrie in ihren Neubau, 2021 die pädiatrische Psychosomatik in eine neu adaptierte Ebene 4 von BT61.1 und die Dienstzimmer für wissenschaftliche MitarbeiterInnen umgesiedelt werden.
Die Ausbildung neu im Sonderfach Kinder- und Jugendheilkunde wurde unter Supervision von Frau Dr.in Mallich-Pötz gemeinsam mit den Abteilungsleitungen, ausbildungsverantwortlichen FachärztInnen und Assistentenvertretung sowie der Klinikadministration in mehreren Sitzungen analysiert und erarbeitet. Wesentliche Neuerungen sind eine Willkommensmappe, ein Mentoring für alle JungassistentInnen in den ersten zwei Jahren, die Umsetzung einer dreimonatigen Rotation an die stationären Ebenen und die Ambulanz im Rahmen der Grundausbildung sowie eine Regelung der abteilungsübergreifenden Modulausbildungen. Ziel sollte sein, die Qualität der Ausbildung zu erhöhen und allen zu ermöglichen, nicht nur die Kompetenzen des Rasterzeugnisses zu erwerben, sondern vor allem eine fundierte Ausbildung im Fach abschließen zu können.
Das Comprehensive Center for Pediatrics (CCP) hat eine Reihe von fachübergreifenden Aktivitäten gesetzt und so wurden beim 1. CCP Starter Grant gleich 26 Projekte zu klinisch relevanten abteilungsübergreifenden Projekten eingereicht, von denen sieben eine Förderung von mindestens zwei CCP Abteilungen erhielten. Bei den monatlichen Leitungssitzungen wurden die ExpertInnenlandkarten für fachübergreifende klinische Schwerpunkte definiert und jene für das Perinatalzentrum finalisiert, ein Überblick zu den Boards der klinikübergreifenden Spezialbereiche erstellt und die Homepage etabliert.
Weiterhin angespannt war der Pflegepersonalmangel und die Bettensperren mussten auch 2019 fortgeführt werden. Es gab vor allem einen massiven Pflegepersonal-Abgang im Bereich der neonatologischen Intensivstation, was als Zeichen einer Überlastung zu werten und durch Rekrutieren und Anstellen junger Pflegepersonen bedingt war. Dieser Dauernotstand zwingt uns immer wieder zum Verschieben von Operationen und Interventionen, aber auch von klinischer Begutachtung.
Wir mussten uns von zwei langjährigen MitarbeiterInnen verabschieden, die wesentlich die Klinik geprägt haben und in den wohlverdienten Ruhestand gegangen sind. Dies war mit Frau Ingrid Zöhrer die Stationsleitung Pflege der Ambulanz, welche die Zusammenlegung der Ambulanzpflege Kinderklinik und Kinderchirurgie, die Modernisierung der gesamten Ambulanzebene, die Einführung des MTS in der Notfallambulanz und die Zuteilungen der ambulanten Pflegepersonen zu Spezialbereichen umgesetzt hat.
Mit Frau Prof.in Ulrike Salzer-Muhar ist jene pädiatrische Kardiologin ausgeschieden, die die moderne Kinderkardiologie geprägt hat. Sie hat federführend die transthorakale, transösophageale und fetale Echokardiographie und ein Ausbildungsprogramm für Interventionen im Katheter einführt. Ihre letzten Jahre war Frau Prof.in Salzer-Muhar die Leiterin der Abteilung für Lehre und hat hier neue Lehrkonzepte erstellt und als krönenden Abschluss neben dem traditionellen Block 16 Buch auch ein Tertialbuch für die Studierenden herausgegeben.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz besonders bei allen Mitarbeitenden der Kinderklinik bedanken, welche durch ihren Einsatz und ihr Engagement es seit Jahren schaffen, den Ruf der Kinderklinik als international renommiertes Pädiatrisches Zentrum aufrechtzuerhalten und in Österreich das führende Pädiatrische Zentrum zu sein.
Unsere Leistungen aus Klinik, Forschung und Lehre liegen im Spitzenfeld. Seit Jahren erwirtschaftet die Kinderklinik > 10% der gesamten LKF Punkte des AKH und konnte 2019 insgesamt 48 Mio. von den 473 Mio. LKF Punkten erreichen, was die Versorgung der komplex kranken Kinder widerspiegelt und sich auch in der Auslastung der belegbaren Betten von IMC- und Intensivbereich mit Werten zwischen 86% und 93% und einer Nebendiagnosequote von 2,9 (AKH gesamt 2,03) zeigt.
Die Gesamtfrequenz an ambulanten Kontakten lag bei 113.432. Hier inkludiert ist die Frequenz der Notfallambulanz mit den nach extern weitergeleiteten PatientInnen. Wir möchten uns vor allem für die hervorragende Kooperation mit dem Kindernotdienst (KiND), dem niedergelassenen Kinderfacharztbereich und den wohnortnahen Kindernotfallambulanzen bedanken, welche eng mit uns kooperieren und letztlich auch die ärztliche Betreuung der niedrig triagierten PatientInnen – nach MTS Triage grün und blau - übernehmen.
Die wissenschaftlichen Erfolge sind seit Jahren hervorragend und die Kinderklinik rangiert in der internen Bewertung der MedUni Kliniken und Institute an 5.-7. Stelle mit > 500 LOM relevanten Punkten. Hier möchte ich allen ForscherInnen, ärztlich, wissenschaftlich, technisch bzw. pflegerisch, danken, die in enger Kooperation mit den pädiatrischen Spezialbereichen klinisch relevante Fragestellungen bis hin zur Grundlagenforschung bearbeiten und so zum Erfolg beitragen.
In der Lehre konnten im Studienjahr 2018/19 1.322 Studierende von 125 Lehrenden und 9 TutorInnen betreut werden. Weiters gab es 27 Diplomarbeitsapprobationen und 3 Dissertationen.
Ein besonders nettes und von allen geschätztes Zusammenkommen gab es wieder bei der Klinikweihnachtsfeier in der letzten Novemberwoche, dem 27.11.2019 im Heurigen Wolff in Neustift. Der Einladung sind wieder zirka 150 Mitarbeitende gefolgt und die Klinikleitung hat nach ein paar Begrüßungsworten und einer kurzen Darstellung zu Entwicklungen und Ereignissen im Jahr 2019 dann die gewohnte Runde mit Besuch aller Tische gedreht. Es ist eine wahre Freude wie sich die Klinikmitarbeitenden ausgiebig miteinander unterhalten und zur harmonischen Feier beitragen. Diese Tradition würden wir gerne fortfahren, wobei Ereignisse zu Beginn von 2020 zweifeln lassen, ob solche Treffen überhaupt noch erlaubt sein werden. Im Moment ist alles geplant und sollte auch alle nach einem anspruchsvollen Jahr zusammenbringen.
Bedanken möchte ich mich im Namen der ganzen Klinik für die gute Zusammenarbeit mit dem Rektor der MedUni Wien, den Mitgliedern des Rektorats, der Ärztlichen Direktorin des AKH und dem Direktor des AKH Wien sowie den Direktionen und Teams am AKH Wien. Darüber hinaus ist die gute Zusammenarbeit mit allen Kliniken, Abteilungen und Instituten an der MedUni Wien/AKH zu erwähnen und diesen hierfür zu danken.
Univ. Prof.in Dr.in Susanne Greber-Platzer, MBA
Klinikleitung