Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen laufen Gefahr, den Anschluss an Gleichaltrige zu verlieren: ihr Gefühl der Zugehörigkeit verringert sich. Es ist bekannt, dass dies gravierende Auswirkungen haben kann – Gefühle der Isolation, abfallende schulische Leistungen, häufigere Klassenwiederholungen, niedrigere Bildungsabschlüsse und eine höhere Rate an psychischen Erkrankungen.
Telepräsenzsysteme können hier Abhilfe schaffen. Mit technologischen Hilfsmitteln zur sozialen Inklusion in Schulen, wie zum Beispiel mit dem Avatar AV 1, erfahren die Betroffenen wieder Zugehörigkeit. Sie können auch bei längerer physischer Abwesenheit von der Schule am sozialen Geschehen teilhaben.
Das übergeordnete Ziel dieses Projekts ist, Kindern und Jugendlichen mit und ohne chronische Erkrankung die Möglichkeit zu geben, die Erforschung dieser neuen Methode von Anfang an maßgeblich zu gestalten. Sie sollen in Zusammenarbeit mit einem Interdisziplinären Projektteam (Psychologie, Pädagogik, Technik, Bildungswissenschaft) den Einsatz des AV1 und dessen Auswirkungen auf soziale Inklusion und Zugehörigkeitsgefühl erforschen.
Gesunde Schülerinnen und Schüler kommen als Co-Forschende zum Einsatz, Patient Advisors (ehemalige Nutzerinnen und Nutzer des AV1, Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen) und Patient Experts (z. B. wissenschaftlich geschulte Überlebende einer chronischen Erkrankung) werden beratend hinzugezogen. Lehrende der Partner-Schule TGM sollen als Praxispartner gemeinsam mit dem interdisziplinären Projektteam das Monitoring und die Reflexionsrunden leiten.
Nach der gemeinsamen Generierung der Forschungsfrage sollen die Co-Forschenden wissenschaftsmethodisch und technisch geschult werden. Das Projekt sieht neben der Erhebung von Daten zum Zugehörigkeitsgefühl die Entwicklung einer App vor, die den Einsatz des AV1 begleiten kann. Wie diese App gestaltet sein wird, was sie kann und welche Informationen erhoben und Tools entwickelt werden, ist dabei noch offen. Schließlich sind es die Co-Forschenden, die am besten wissen, wie man in diesem Alter „tickt“.
Am Ende des Forschungsprozesses steht die Entwicklung der App und weiteren Guidelines sowie Konzepten, die in der Zukunft für den Einsatz von Avataren bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen genutzt werden können. Der partizipative Ansatz soll sicherstellen, dass sich Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen zur Schulgemeinschaft zugehörig fühlen, dass die Lehrkräfte wissen, wie technische Hilfsmittel wie Avatare in der Klasse eingesetzt werden können und dass die Mitschülerinnen und Mitschüler Partizipation leben.#
Children and adolescents with chronic illnesses are at risk of losing touch with their peers: their sense of belonging is reduced. It is well known that this can have serious consequences - social isolation, declining academic performance, frequent class repetitions, lower educational attainment, and higher rates of mental illness.
Telepresence systems can help alleviate these issues. With technological aids for social inclusion in schools, such as the Avatar AV1, those affected experience a sense of belonging again. They can participate in social events even during prolonged physical absences from school.
The goal of this project is to give children and adolescents with and without chronic illness the opportunity to take a leading role in the research of this new method. They will work with an interdisciplinary project team (psychology, education, technology, educational science) to explore the use of the Avatar and its impact on social inclusion and sense of belonging.
Healthy students join in as Co-researchers, Patient Advisors (former users of the AV1, children and adolescents with chronic illnesses) and Patient Experts (e.g., scientifically trained survivors of a chronic illness) will be consulted in an advising function. Teachers from the partner school TGM will lead the monitoring and reflection meetings as practice partners together with the interdisciplinary project team.
After jointly generating the research question, the Co-researchers are trained in scientific and technical methods. In addition to collecting data on the sense of belonging, the project envisions the development of an app to accompany the use of the Avatar. How this app will be designed, what it can do and what information will be collected is still open. After all, Co-researchers know best how to think and act at this age.
The research process will culminate in the development of the app and other guidelines as well as concepts that can be used in the future for the use of Avatars with children and adolescents with chronic illnesses. The participatory approach is intended to ensure that children with chronic illnesses feel part of the school community, teachers know how to use technical aids such as Avatars, and classmates experience participation.
- Die Berater: Generalrepräsentanz für Avatare in Österreich - https://teleavatar.at/.
- Heilstättenschule Wien: Partnerschule und Pädagogische Koordination - https://heilstaettenschule.schule.wien.at/avatar/.
- Universität Klagenfurt: Projektpartner für Qualitative Begleitforschung - https://ius.aau.at/projekte/.
- Technologisches Gewerbemuseum (TGM), höhere technische Lehranstalt: Partnerschule - https://www.tgm.ac.at/?p=15352.
Das Projekt wird im Rahmen der Forschungsförderung Sparkling Science 2.0 gefördert: