Die Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde feierte am 13. Mai 2011 mit einem Festsymposium in den Redouten Sälen der Wiener Hofburg ihr 100-jähriges Bestehen. Ganz besonders freuten uns die Grußworte von Bundeskanzler Werner Faymann, Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Univ. Prof. Dr. Karl-Heinz Töchterle, Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger und der Stadträtin für Gesundheit und Soziales Wien, Magistra Sonja Wehsely. Betont wurde die Bedeutung der Universitätskinderklinik für die Pädiatrie in Österreich.
Die Aufgaben der Kinderklinik sind ein tägliches Spannungsfeld zwischen klinischer Versorgung und den Herausforderungen spitzenmedizinischer Leistungen, Lehre und Forschung. Bereits mit der Gründung der Universitätskinderklinik wurden diese universitären Aufgaben vorbildlich umgesetzt und machen heute den nationalen und in vielen Spezialbereichen auch internationalen Ruf der Kinderklinik aus. Dies wurde in anerkennenden Worten vom Rektor der Medizinischen Universität Wien, Univ. Prof. Dr. Wolfgang Schütz und dem Ärztlichen Direktor des AKH, Univ. Prof. Dr. Reinhard Krepler gewürdigt.
Univ. Prof. Dr. Susanne Greber-Platzer ließ die glorreiche Zeit der Wiener Pädiatrie Anfang des 20. Jahrhunderts, den Untergang während des Nationalsozialismus und den mühsamen Weg des Aufbaus einer neuen Lehr- und Forschungsstätte Revue passieren. Die heutigen zahlreichen Spezialbereiche mit Zahlen zu medizinischen Spitzenleistungen und ein Ausblick zum entstehenden Pädiatrischen Zentrum wurden vom Klinikvorstand Univ. Prof. Dr. Arnold Pollak präsentiert.
Als abschließende Worte wurde jene treffliche Formulierung vom ersten Vorstand der Univ. Kinderklinik Clemens Freiherr von Pirquet verwendet, die selbst nach hundert Jahren nichts an Aktualität eingebüßt hat: „Ich habe Gelegenheit gehabt, die verschiedensten Kinderkliniken des In- und Auslandes zu sehen und habe auch selbst am Bau eines Kinderspitals in Amerika mitgeholfen. Ich kann sagen, dass die Wiener Klinik zwar nicht die größte, aber die schönste Kinderklinik der Welt ist, ein Werk, auf das Wien und Österreich stolz sein kann“. (Clemens Freiherr von Pirquet, 1911).
Die Festrede von Univ. Prof. Dr. Georg Hoffmann, einem international anerkannten Experten für Stoffwechselstörungen und dem Vorstand des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Heidelberg galt dem Thema „Die Rolle der Pädiatrie als Motor biomedizinischer Forschung“ geschrieben.
Für den musikalischen Rahmen sorgte das Ensemble „Ärzte für Patienten“ unter der Leitung von Dr. Wolfgang Adolf, teils mit selbst geschriebenen Texten zu den eigenen Kindern.
Weitere Programmpunkte waren eine Posterausstellung zu den Themen „Vertriebene Kinderheilkunde“, „Kindereuthanasieanstalt am Spiegelgrund“ und „Pädiatrie im Wandel der Zeit“ sowie eine Ausstellung historischer Medizingeräte.
Besonders danken möchten wir den rund 400 Gästen, die mit uns das 100-jährige Jubiläum gefeiert haben und damit die Bedeutung und Position der Universtiätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Wien anerkennend unterstreichen konnten.
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